Aus Sicht der Heimattage 1990
Vom 13. bis 16. Juli 1990 feierten die Hüngheimer Heimattage. Es war dies das dritte Fest heimatlicher Verbundenheit, das nach dem Zweiten Weltkrieg in Hüngheim gefeiert wurde. Die ersten Heimattage, begangen 1950, waren mit einem Treffen der Heimatvertriebenen und Flüchtlingen des Kreises Buchen verbunden. Bei den Heimattagen des Jahres 1970 stand das 75jährige Bestehen des Gesangvereins Harmonie im Mittelpunkt. Die nunmehr dritten Heimattage standen im Zeichen der Begegnung aller jetzigen und ehemaligen Hüngheimer aus nah und fern. Sie sollten vor allem für die auswärts Wohnenden ein Wiedersehen in festlichem Rahmen bringen und die Entwicklung des Heimatdorfes in den letzten Jahrzehnten aufweisen. Zwei besondere Höhepunkte standen im Mittelpunkt der damaligen Festtage. Da war erstens die Einweihung des beim Neubaugebiet am Nordwestrand des Dorfest gelegenen ersten Hüngheimer Sportgeländes. Um dessen Entstehung hat sich der erst 1988 gegründete Hüngheimer Freizeitclub verdient gemacht und mit ihm Jagdpächter Otto Weidle, der die Maschinenkosten für die beträchtlichen Planierungsarbeiten übernahm.
Der zweite Höhepunkt war die Herausgabe eines Heimatbuches mit dem Titel „Geschichten aus der Geschichte von Hüngheim im Kessachtal“, das auf Initiative von Ortsvorsteher Josef Müller von Rektor Walter Brecht verfasst wurde. In 30 Kapiteln und vielen Unterabschnitten wurden von ihm bemerkenswerte Ereignisse der Hüngheimer Geschichte von der ersten bekannten schriftlichen Nennung des Dorfes im Jahre 1428 in einer Lehensurkunde des Grafen Johann von Wertheim und in einem Lehensrevers des Ritters Eberhard von Gemmingen bis in die jüngste Zeit zusammengetragen. Hüngheim, das früher Hungen, auch Hüngen und Hüngenheim genannt wurde, ist jedoch viel älter. Von der „Heim“-Endung ausgehend, kann seine Entstehung in der fränkischen Merowingerzeit (5. bis 8. Jahrhundert n. Chr.) angenommen werden. Ein Hügelgrab im Wald „Birken“ bestätigt, dass schon vor 3000 und mehr Jahren Menschen auf der heutigen Gemarkung Hüngheim lebten. Aber auch für all diejenigen, die sich nicht so sehr für die Geschichte und Vergangenheit Hüngheims interessieren, dürfte die mit rund 100 Bildern ausgestattete Chronik von Interesse sein.