Katholische Kirche in Hüngheim
Einzige
Gertrudiskirche in der Erzdiözese
Die Pfarrgemeinde
Hüngheim feiert im November das Fest ihrer
Kirchenpatronin, der hl. Gertud. Viele Daten, wie Geburtstag,
Herkunft und selbst der Sterbetag der Heiligen, lassen sich nicht
sicher ermitteln. Wahrscheinlich am 6. Januar 1256 in
Thüringen geboren, kam Gertrud schon mit
fünf Jahren als
Schülerin in das Zisterzienserinnenkloster
Helfta bei Eisleben in der heutigen DDR. Die dortige
Äbtissin, Gertrud von Hackeborn (gest. 1292)
war das Vorbild der jungen Klosterschülerin,
die ihre Lehrerin bald übertraf. Die beiden
Frauen lebten in der gleichen Zeit und trugen den gleichen Namen
und waren sich in ihrer tiefen Frömmigkeit
so ähnlich, dass sie
früher oft verwechselt wurden.
Im Kloster Helfta erhielt Gertrud eine umfassende
religiöse und wissenschaftliche Ausbildung.
Sie sprach fließend Latein und befasste
sich mit der Heiligen Schrift und den Werken der Kirchenlehrer.
Eine Christuserscheinung gab ihr die Kraft zu eigenen asketischen
und vor allem mystischen Schriften, mit denen sie besonders die
Herz-Jesu-Verehrung des deutschen Mittelalters befruchtete.
Um die hl. Gertrud von anderen heiligen Frauen gleichen Namens zu
unterscheiden, erhielt sie den Beinamen
„die
Große“. Und obwohl
sie immer nur eine untergebene und oft kranke Klosterfrau war, hat
sie durch ihre Werke, ihre große
Frömmigkeit und ihre
große Gelehrsamkeit diesen Ehrentitel
verdient.
Gertrud starb wahrscheinlich am 15. November 1302. Im Jahre 1677
wurde sie heiliggesprochen. In Hüngheim, das
die einzige Gertrudiskirche in der
Erzdiözese Freiburg besitzt, wird ihr Tag
als Patrozinium begangen.
Bis zur Renovation der Hüngheimer
Gertrudiskirche schmückte das Bild der
Heiligen den Hochaltar. Jetzt ist es im Kirchenschiff angebracht.
St. Gertrud trägt auf dem
Gemälde das Ordenskleid der
Zisterzienserinnen. Sie ist zusammen mit dem Heiland dargestellt,
dem sie ihre ganze Liebe und ihr ganzes Leben geopfert hat. Das
Herz auf der Brust erinnert an die große
Herz-Jesu-Verehrung, während Buch und Feder
in den Händen auf ihre