Erlenbach
- ein schmuckes Dorf
Zu den kleinen Gemeinden des Altkreises Buchen und schon
früher des ehemaligen kurmainzischen Oberamtes Krautheim (bis
1803) gehörte der heutige Ravensteiner Stadtteil Erlenbach am
Erlenbach, einem Zufluß der Jagst, der bei Assamstadt im
Main-Tauber-Kreis seinen Ursprung hat. Eine der kleinen, aber auch
fortschrittlichsten Gemeinden war Erlenbach, nicht zuletzt dank der
Tatkraft von Richard Hennegriff, der von 1946 bis zum
Gemeindezusammenschluß im Jahre 1971 als Bürgermeister
und dann als Ortsvorsteher von Erlenbach tätig war.
Während seiner Amtszeit erhielt Erlenbach alle
Einrichtigungen, die zu einem modernen Dorf gehören.
Urkundlich erwähnt wurde Erlenbach erstmals im Jahre 1253 als
Erlibach. 1342 wird es Erelbach und 1361 Erlbach genannt.
Sicherlich ist der Ort älter als die erste Erwähnung. Die
bach-Endung des Ortsnamens lässt die Vermutung zu, dass es
spätestens während des sogenannten Landausbaus im 11. bis
13. Jahrhundert entstand.
Der Dorfname Erlenbach wird von „Bach, an dem Erlen
wachsen“ abgeleitet. Er könnte aber, und das deutet
gemeinsam mit vorgeschichtlichen Grabhügeln im Walde
„Hagenbach“ auf eine Besiedlung schon in vorchristlicher
Zeit hin, auch aus „Arla“ oder „Arila“
hervorgegangen sein. Es wäre dann eine Ableitung aus dem in
Flußnamen häufig anzutreffenden „Ar“, dem dort
die Bedeutung „gehen oder eilen“ zukommt.
Die Herren von Krautheim und nach deren Aussterben die Grafen von
Eberstein waren wohl die ersten Dorfherren. Lehensherren waren die
Bischöfe von Würzburg und die Kurfürsten von der
Pfalz. Aber auch die Klöster Schöntal und Komburg und der
deutsche Ritterorden hatten Besitz in Erlenbach. Vermutlich 1361
kam Erlenbach in den Besitz des geistlichen Kurfürstentums
Mainz. Von 1803 bis 1806 gehörte das Dorf zum Fürstentum
Krautheim der Fürsten von Salm-Reiferscheid-Bedburg. 1806 kam
Erlenbach zum Großherzogtum Baden.
Neben dem unter Bürgermeister Hennegriff am Ortsrand neu
erbauten modernen Rathaus mit Bürgersaal und Nebenräumen
(jetzt Bürgerzentrum) erinnert noch ein altes Rathaus an der
Hauptstraße an die einstige Selbständigkeit des Dorfes.
Das Baujahr dieses schönen Baues mit seinem gefälligen
Fachwerk ist nicht bekannt. Das alte Rathaus, das von seinem
jetzigen Besitzer, Fam. Ebert, in sehr gutem Zustand gehalten wird,
dürfte aber spätestens im 17. Jahrhundert errichtet
worden sein. Es ist ein Schmuckstück in einem schmucken Dorf,
das sich in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg sehr zu seinem
Vorteil verändert hat.